Autor Thema: Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung  (Gelesen 6544 mal)

All77

  • Gast
Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung
« am: August 20, 2006, 13:03:58 Nachmittag »
Hallo,
kann mir jemand beim folgenden Thema helfen und zwar
ich weiß nicht ob ich meinen Arbeitgeber bieten soll, dass er einen Grund für eine betriebsbedingte Kündigung in Arbeitszeugnis ausnimmt.
Oder soll am besten kein Grund im Zeugnis stehen?
Gibt es gute Beispiele wieman es am besten formiliert?
Wichtig ist eine Begründung, warum es genau mich getroffen hat - etwa aufgrund der Sozialauswahl.
Ich habe ein Beispiel gefunden weiß aber nicht ob es ok ist.

"Das Arbeitsverhältnis endet am tt.mm.jahr durch arbeitgeberseitige, betriebsbedingte,
fristgemäße Kündigung aufgrund ... unter Einhaltung der Sozialauswahl.

Wir bedauern diese Entscheidung unsererseits sehr und bedanken uns bei Herrn xxx für die stets gute Zusammenarbeit.
Wir wünschen Herrn xxx für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg."

Mike

  • Gast
Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung
« Antwort #1 am: August 21, 2006, 11:58:40 Vormittag »
Hallo All77,
der Ausdruck "Wir bedauern diese Entscheidung" macht eher Sinn, wenn es sich um eine Arbeitnehmerkündigung handelt, besser ist "wir bedauern diese Entwicklung". Und es ist in Zeugnissen schon ein großer Unterschied, ob man sagt "wir danken ihm" oder "wir bedanken uns".  Ähnliches gilt für den Satz "wünschen für die Zukunft alles Gute", der ist ja in guten Zeugnissen eigentlich ausführlicher: "für die berufliche und private Zukunft...". Wenn man das kürzt, rutscht man in der Notenskala runter.

Als Beendigungsgrund könnte man schreiben: Leider müssen wir das Arbeitsverhältnis aufgrund der außerordentlich schwierigen Marktsituation aufgrund der Sozialauswahl kündigen.

Aber ehrlich gesagt, dein Zeugnis - das zu ja vorher gepostet hast - ist durchweg 08/15. Da ist noch einiges zu tun...  :?
Gruß
Mike

All77

  • Gast
Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung
« Antwort #2 am: August 21, 2006, 13:19:54 Nachmittag »
vielen Dank für die Tipps, ich hätte noch eine Frage und zwar
Sie schreiben:
"Aber ehrlich gesagt, dein Zeugnis - das zu ja vorher gepostet hast - ist durchweg 08/15. Da ist noch einiges zu tun... "

Was ist da noch zu tun, können Sie mir ein paar Tepps geben, vorab vielen Dank.

Mike

  • Gast
Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung
« Antwort #3 am: August 21, 2006, 15:33:53 Nachmittag »
Nichts gegen die Verwendung von Textbausteinen, aber komplett unverändert hintereinander weg, das ist schon recht billig. Man erfährt nichts von dir, sondern nur was von dem Buch, aus dem die Sätze abgeschrieben wurden. Wenn du auflistest, was an deinen Fähigkeiten, deinen Erfolgen, deinem Verhalten besonders positiv gewertet werden kann, können Profis das dann in die Zeugnissprache übersetzen. Es geht also nicht darum, das Zeugnis komplett neu zu schreiben, sondern nur, die persönliche Würdigung spürbar zu machen. Auf der Startseite von arbeitszeugnis.de gibt es die Infos zur Überarbeitung.

Mit meinem Kommentar zu "wir bedanken uns" meinte ich übrigens, dass das auch eher schlecht bewertet wird (Note 4), z.B. in dem gleichen Buch, aus dem auch die anderen Bausteine deines Zeugnisses sind (Weuster/Scheer).

All7

  • Gast
Formulierung bei einer betriebsbedingten Kündigung
« Antwort #4 am: August 21, 2006, 22:49:00 Nachmittag »
Ok, vielen Dank.
Übrigens ich habe vor einigen Jahres folgendes Zwischenzeugnis erhalten, das aber mir nicht besonders gut gefallen ist, insbesondere dass das Verhalten zu Vorgesetzten usw. fehlte komplett.
Man kann es ironisch verstehen, oder?

"Herr ### ist bestens qualifiziert und hat sich äußerst engagiert in sein neues Aufgabengebiet eingearbeitet.
Bereits nach kurzer Zeit arbeitete er vollkommen selbständig. Er zeigt stets eine gute Übersicht und Arbeitseinteilung
auch in Situationen mit turbulentem Geschäftsbetrieb und erheblicher Arbeitsbelastung.

Herr ### verfügt über eine große und beachtliche Berufserfahrung. Er beherrscht seinen Arbeitsbereich stets umfassend,
sicher und vollkommen. Er ist ein gewissenhafter und eigenverantwortlich arbeitender Mitarbeiter, der an neue Aufgaben
stets planvoll herangeht und diese systematisch erledigt.

Herr ### beeindruckt durch eine konstant gute Arbeitsqualität. Er absolviert stets ein beachtliches Arbeitspensum,
in Zeiten des Urlaubs und Krankheit von Kollegen mit enormen Belastungsspitzen.

Herr ### erfüllt seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn ### erstellt.
Wir wünschen uns weiterhin eine so gute Zusammenarbeit wie bisher."


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