Autor Thema: Schlechtes Arbeitszeugnis  (Gelesen 3652 mal)

Stefan

  • Gast
Schlechtes Arbeitszeugnis
« am: August 22, 2006, 22:57:30 Nachmittag »
Hi,
ich habe 2002 mein Arbeitszeugnis bekommen, das leider absolut misserabel ausgefallen ist (5-6). Da ich relativ schnell wieder einen neuen Job bekam, habe ich es einfach in die Schublade geschmissen und ignoriert, zumal ich mit der Firma einfach nichts mehr zu tun haben wollte.
Ich muss dazu sagen, das ich zwar rausgeflogen bin, die Kündigung aber meines erachtens nicht gerechtfertigt war. Trotzdem klagte ich nicht gegen diese Kündigung, denn ich war froh endlich daraus zu sein.

Leider ist das Arbeitszeugnis auf deutsch gesagt unter aller Sau und meiner Meinung nach, erstunken und erlogen. Idiotischerweise nahm ich dieses Zeugnis nicht wirklich ernst und warf es, wie schon gesagt, einfach in die Schublade.

Mittlerweile ist mir allerdings klar geworden, wie wichtig ein Arbeitszeugnis für meinen weiteren Berufsweg ist, doch ich fürchte das es für eine Änderung mittlerweile viel zu spät ist.

Doch was kann ich tun, damit sich das ganze Drama nicht zu stark auf meinen weiteren Berufsweg auswirkt??? Ich meine das Zeugnis ist doch absolut tödlich und kein Arbeitgeber der das Zeugnis sieht, würde mich je wieder einstellen. Gibt es vielleicht doch noch eine Möglichkeit das Zeugnis irgendwie abändern zu lassen??

Gruß und danke im voraus
Stefan

Mike

  • Gast
Schlechtes Arbeitszeugnis
« Antwort #1 am: August 23, 2006, 03:49:01 Vormittag »
Willkommen im Club. Das ist der Bumerang-Effekt. Denn meist haut das Zeugnis erst bei der übernächsten Bewerbung zu, vor allem wenn man seinerzeit aus ungekündigter Stelle heraus gewechselt hat. Leider ist der Anspruch auf Berichtigung dann längst verwirkt, meist schon nach noch nicht mal einem Jahr. Entsprechende Urteile findest du in der Urteilsdatenbank von arbeitszeugnis.de (Stichwort Berichtigung). Aber wie gesagt, du bist nicht der einzige und den schlechten Eindruck eines einzigen nicht so dollen Zeugnisses kann man durch beserere Zeugnisse ausgleichen. Vielleicht ist es ja auch gar nicht sooo schlecht.

Stefan

  • Gast
Schlechtes Arbeitszeugnis
« Antwort #2 am: August 23, 2006, 11:11:43 Vormittag »
Doch, ist wirklich übel:

Wir haben Herr Meier als Fachberater für die Bereiche der Neuen Medien eingesetzt.

Sein Aufgabengebiet umfaßte
- die Warenpräsentation
- das Führen von Verkaufsgesprächen
- die Warenpflege
- die Preisauszeichnung

Herr Meier erfüllte seine Aufgaben mit Engagement und Konzentration.
Er hat eine gute Berufserfahrung und beherrschte seinen Arbeitsbereich.

Hervorzuheben wäre, daß Herr Meier seine Aufgaben mit großen Interesse pflichtbewußt erledigt hat.
Seine Arbeitsqualität entsprach den Anforderungen, wobei vorgegebene Ziele in zufriedenstellendem Maße erreicht wurden.

Er hat die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Sein Verhalten zu Vorgesetzten, Arbeitskollegen, Mitarbeitern und Kunden war stets einwandfrei.

Herr Maier verläßt unsere Firma zum 28.02.2002.
Wir wünschen ihm auf seinen zukünftigen Berufs- und Lebensweg viel Erfolg.


Wie man sieht ist das Zeugnis absolut tödlich, wobei es meiner Meinung nach erstunken und erlogen ist. Da stellt man sich doch echt die Frage welchen Sinn diese Arbeitszeugnisse haben, denn wenn es zu einer Kündigung kommt, dann hat der Arbeitnehmer doch zwangsläufig immer ein schlechtes Zeugnis. Das ganze Theater drumherum, wie Betriebsklima, Unfähigkeit der Vorgesetzten, hohle Arbeitsaufträge (bspw. ne Palette CD-Rohlinge einzeln etikettieren, wo sich die Preise ohnehin jede Woche ändern und diese normalerweise auch noch Packungsweise verkauft werden!!!), sowie Unehrlichkeit den Kunden gegenüber (auf Befehl der Firma...*ggggrrrrr*), bekommt der nächste Arbeitgeber nicht mit.

Der Arbeitgeber sieht lediglich das hammermässig schlechte Zeugnis und sagt sich dann "Der Meier ist'n totaler Idiot, kann nix, macht nix und hat auch keinen Bock zum arbeiten." Kurz gesagt man bekommt keine Job mehr.

Ich finde das offengesagt ziemlich ungerecht und auch die art wie die Zeugnisse erstellt werden, sind totaler blödsinn. Es spielt doch in der Praxis überhaupt keine Rolle ob man ein Zeugnis nach dem Schulnotensystem bekommt, oder ob man auf "wohlwollende Art" als A....... hingestellt wird.

Eigentlich wäre es nicht übel, wenn der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber auch Zeugnisse ausstellen könnte, auf die jeder neue Mitarbeiter und auch jeder Kunde drauf zugreifen könnte.

Gruß
Stefan

gast

  • Gast
Schlechtes Arbeitszeugnis
« Antwort #3 am: August 24, 2006, 19:22:57 Nachmittag »
Hopalla, da ist aber jemand  :twisted:
denn wenn es zu einer Kündigung kommt, dann hat der Arbeitnehmer doch zwangsläufig immer ein schlechtes Zeugnis.
Das stimmt nicht. Wenn du ein schlechtes Zeugnis bekommst und Widerspruch einlegst, muss der Arbeitgeber nachweisen, dass er recht hat und du immer, nicht nur im Zusammenhang mit der Kündigung, schlechte Leistungen erbracht hast. Wenn du dein Recht nicht rechtzeitig wahrnimmst, bist du leider selber schuld. Und wenn dein Chef nachweisen kann, dass die Leistung immer schlecht war, leider auch  :? .
Aber "tödlich" ist das Zeugnis nicht, Note 4. Das geht ja noch.  

Dumm ist nur, dass kein Dank, kein Bedauern usw. drin ist, das macht den Streit dann schon erkennbar. Aber auch das gehört zum Alltag. Wenn du bei einem Bewerbungsgespräch offen damit umgehst, kannst du das schnell ausgleichen. Es geht ja auch um eine recht überschaubare Tätigkeit, da wird man dir schnell eine neue Chancen geben.


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