Sehr geehrter Herr Schiller,
vor Kurzem habe ich mein Praktikumszeugnis, das ich im Rahmen meiner Umschulung zur Siebdruckerin gemacht habe, erhalten. (3 Monate)
Aufgrund häufiger, krankheitsbedingter Fehlzeiten (alle mit ärztlichem Attest) fiel das Zeugnis nicht wie erwartet und auch verdient aus.
Meine Leistungen wurden mir jedoch von der ausgebildeten Mitarbeiterin, die mich betreute immer als sehr gut bestätigt.
Auch waren diese Fehlzeiten nicht so überwiegend, als dass mich die Firma nicht hätte beurteilen können.
Jetzt, da ich mich bewerben möchte, steht mir das ausgestellte Zeugnis sehr im Weg, da es das einzige ist, das ich im Rahmen dieser Tätigkeit aufzuweisen habe.
Auch kann ich als Laie nicht beurteilen, welche Gesamtnote dieses Zeugnis ausstellt. Mir ist jedoch bewusst, dass eine Erwähnung der Fehlzeiten nicht rechtens ist und der Praktikumsgeber verpflichtet ist, meine Arbeit objektiv und nicht persönlich zu bewerten.
Sie würden mir sehr weiterhelfen, wenn Sie mir einen kurzen Überriss der Beurteilung nennen könnten.
18.10.2005
Zeugnis
Frau XY, geb. 21.01.1983 hat in der Zeit vom 18.07. bis 17.10.2005 bei uns ein Praktikum als Siebdruckerin absolviert.
Sie bekam Einblick in alle anfallenden Tätigkeiten in der Siebdruckerei, wie Lithos in Siebe kopieren, Siebe be- und entschichten. Druck am Thieme-Siebdruck-Halbautomaten auf PVC-Folien, an der Svecia- mit UV-Trocken-Anlage. Weiterverarbeitung an der Schneidemaschine und dem Verpacken der Kundenaufträge. Sie bekam kurz Einblick in die Druckvorbereitung. Sie hat Arbeiten eigenständig ausgeführt.
Sie hat sich bemüht, die ihr aufgetragenen Arbeiten gewissenhaft zu erledigen. Leider war sie aus Krankheitsgründen sehr oft abwesend. Ihr Verhalten zu Vorgesetzten und Mitarbeitern war einwandfrei.
Wir wünschen Frau XY für ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute.
Hochachtungsvoll
Unterschrift
DruckzentrumXY
Hinzufügen möchte ich noch, dass das Zeunis nicht auf normalem Firmenpapier gedruckt wurde, sondern auf einem Auftragspapier, auf dem rückseitig die Vertragsklauseln der Firma stehen. Auf der Vorderseite steht links oben meine Anschrift, die darauf schließen lässt, dass mir das Zeugnis zugeschickt wurde. Ebenso ist dies aus den Knicken ersichtlich, die das Zeugnis durch das Zusammenfalten erhalten hat.
Das Zeugnis wurde zwar vom Chef mit seinem Namen unterzeichnet, ist aber nur mit dem Firmennamen (DruckzentrumXY) unter der Unterschrift unterschrieben.
Ebenso auffällig ist, dass das Zeugnis nicht richtig datiert ist. Das Praktikum ging bis zum 28.10.05 und die nicht erwähnten 10 Tage waren regulärer Urlaub.
Mir stellen sich nun folgende Fragen:
Da meine Arbeit wirklich immer mit 'sehr gut' zu bewerten wäre, möchte ich das Zeugnis nun neu aufsetzen und zurücksenden, was mir auch von der Firma schon angeboten wurde.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass diese mit meiner eigenen Beurteilung konform gehen würden.
Habe ich das Recht, das Zeugnis so lange einzufordern, bis es meinen Vorstellungen entspricht?
Ist in einem Praktikumszeugnis ein Dank üblich?
Haben die vielen Absätze eine Bedeutung?
Welche Gesamtnote ergibt sich aus dem Geschriebenen?
Fehlen im Zeugnis nicht eigentlich bestimmte Teilbewertungen?
Ist es korrekt mit dem Firmennamen die eigene Unterschrift zu unterzeichnen?
Habe ich vor Gericht eine Chance, falls es so weit kommt?
Wenn ja, wie lange kann es dauern, bis ich ein neues Zeugnis erhalte?
Ich bedanke mich im Voraus.
M.-L.H.