es sollte hervorgehen, dass mein Einsatz in einem Tochterunternehmen einer großen deutschen Bank war Das ist eine unverzichtbare Information
- dass ich als Assistentin und Sekretärin im Geschäftsführungsbereich tätig war Das ebenso
- dass es meine Aufgabe war, im Zusammenhang mit dem Start der Firma ein Assistenzbereich/Sekretariat von "Null" aufzubauen galt Das würde mancher Arbeitgeber in dieser Form sicher nicht gern über sich lesen, dass er "bei Null angefangen" hat. Es klingt etwas unprofessionell. Auch wenn dir das sehr wichtig erscheint: Ein Zeugnis sollte zugunsten der Glaubwürdigkeit nicht aus der Arbeitnehmersicht verfasst sein.
- dass ich die mir gestellten Aufgaben (auch ohne Einarbeitszeit und Ansprechpartner) "zur vollsten Zufriedenheit" erfüllt habe, (dies wurde vom Kunden ausdrücklich bestätigt) Die Zeitarbeitsfirma gibt dir die Note 2, du willst die Note 1. Deine sehr guten Leistungen musst du nachweisen können, z.B. durch eine schriftliche Beurteilung der Firma, bei der du eingesetzt warst.
- dass das Wort "Vollzeit" zu streichen ist, da dies niemandem etwas angeht Wieso sollte niemanden etwas angehen? Das ist doch nicht irrelevant und schadet dir auch nicht.
Meine Fragen nun:
1. Muss ich diese Antwort und damit das Zeugnis akzeptieren? Die individuelle Note und die Einschätzung meiner Person wäre damit verloren! Das mit der Zertifizierung ist ja mal eine ganz, ganz faule Ausrede. Mit der ISO-Zertifizierung hat die Zeugnisschreibung wirklich überhaupt nichts zu tun. Und so lange in der Firma nicht nur Roboter arbeiten, sollte auch jemand in der Lage sein, ein Textdokument eigenhändig zu ändern. Ein solches 08/15-Automatenzeugnis würde ich niemals akzeptieren, schon allein weil dann jeglicher Bezug zum Qualifikationsprofil fehlt.
2. Gibt es rechtlich für mich eine Chance, dass Zeunis neu ausstellen zu lassen bzw. kann ich mich auf Gesetzestexte/Urteile berufen? Man muss differenzieren. Der Arbeitgeber hat die Formulierungssouveränität, aber er muss auch einen angemessenen Eindruck von den Aufgaben und dem Verantwortungsbereich vermitteln. Was die Gesamtnote betrifft geht es wie gesagt um die Nachweisbarkeit. Genauer steht das hier:
http://www.arbeitszeugnis.de/rechtsberatung.phpAber vielleicht kannst du von der Firma, in der du eingesetzt warst, auch ein eigenes Zeugnis bekommen? Dann hätte sich das Problem schon gelöst. Ansonsten würde ich dir empfehlen, das Zeugnis unterschriftsreif überarbeiten zu lassen (siehe Startseite von arbeitszeugnis.de unter dem Stichwort "Überarbeitung") und das der Zeitarbeitsfirma vorzulegen. Wenn das keinen Erfolg hat, solltest du dich von einem Anwalt vertreten lassen, meist wird dann sehr schnell eine Einigung erzielt.