Autor Thema: Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg  (Gelesen 5373 mal)

Praktikant in spe_

  • Gast
Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg
« am: Oktober 20, 2006, 23:06:30 Nachmittag »
Hallo,

ich habe im letzten Jahr einen einwöchigen Schülerworkshop betreut und brauche jetzt ein Zeugnis für eine Industriepraktikum. Das Zeugnis habe ich selbst geschrieben und sehr auf die Konventionen geachtet, allerdings stoße ich mangels Erfahrung nun an meine Grenzen.

Mein größtes Problem ist, dass ich nicht weiß, ob und wie ich auf einen "Arbeitserfolg" eingehen soll. Als Betreuer hat man seine vorgegebenen Aufgaben, siehe Tätigkeitsbeschreibung, aber viele "Erfolge" kann man eigentlich nicht erreichen. Daher habe ich bereits ein halbes Dutzend Standardformulierungen wie "Seine Arbeitsqualität war stets überdurchschnittlich" etc. verworfen.

Ich fasse zusammen: Ist der Teil "Arbeitserfolg" selbst bei einwöchigen Tätigkeiten im Zeugnis unabdingbar? Und wenn ja, wie würdet ihr das formulieren, wenn ich z. B. sage, dass die Teilnehmer mit dem Workshop sehr zufrieden waren, ich aber kein konkretes Beispiel anühren kann?

Oder ist es von vornherein vermessen, sich für eine einwöchige Arbeit ein Arbeitszeugnis ausstellen zu lassen?

Darüber hinaus wäre ich natürlich auch über eine sonstige Einschätzung meines Zeugnisses dankbar.

Hier der Text:


"... gehörten die durchgehende Betreuung und disziplinarische Aufsicht über die Teilnehmer, insbesondere während der Laboreinheiten des Workshops, sowie die Vorbereitung und Durchführung des Freizeitprogramms.


Herr XXX zeigte sich stets sehr engagiert und pflichtbewusst. Sein Einsatzwille war immer vorbildlich. Er stellte hohe Ausdauer und Belastbarkeit unter Beweis.
Seine Kenntnisse im Bereich der Laborsicherheit und der Kommunikation in englischer Sprache waren sehr gut.

Die ihm übertragenen Aufgaben führte er jederzeit selbstständig und zielgerichtet aus. Darüber hinaus begegnete er den unterschiedlichen Anforderungen seiner Tätigkeit mit Tatkraft und Eigeninitiative. [Arbeitserfolg fehlt]
Er hat unseren Erwartungen in jeder Hinsicht und in besonderer Weise entsprochen.

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern war immer vorbildlich. Den Schülern gegenüber trat er höflich, sicher und gewandt auf und war als Betreuer anerkannt und geschätzt. Die gute Atmosphäre des Workshops prägte er durch sein hilfsbereites und gewinnendes Wesen entscheidend mit."

Vielen Dank,

Praktikant in spe

Mike

  • Gast
Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg
« Antwort #1 am: Oktober 22, 2006, 21:46:38 Nachmittag »
Also ich würde immer davon abraten, sich selbst ein Zeugnis zu schreiben, sofern man damit nicht sehr (!) viel Erfahrung hat. Woher hast du denn den Ausdruck "in jeder Hinsicht und in besonderer Weise"??! Hab ich noch nie gelesen; "besonders" beinhaltet doch keine Wertung, kann "besonders gut", aber auch genauso "besonders schlecht" bedeuten. Warum bewertest du zig mal deine Arbeitsbereitschaft, dazu noch an verschiedenen Stellen im Text? Also ich finde es für eine Woche Arbeit sehr dick aufgetragen. Eine einfache Bescheinigung mit einem Satz zum Erfolg würde völlig reichen.

Praktinkant in spe_

  • Gast
Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg
« Antwort #2 am: Oktober 23, 2006, 16:52:47 Nachmittag »
Nunja, das ist ja meine Rede, ich hab null Erfahrung damit, also hab ich gedacht, ich mache einfach alles so wie es in meinen wohl recherchierten Quellen im Netz steht. Dass der Workshop nur eine Woche gedauert hat, das war ehrlich gesagt auch ein Problem, aber ich habs halt erstmal so versucht.

Der Satz "Er hat unseren Erwartungen in jeder Hinsicht und in besonderer Weise entsprochen. " stammt originär aus der Wikipedia und bezeichnet die neuere Form des sehr guten Gesamturteils. http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeugnis

Widersprechen würde ich dir allerdings, was absichtlich mehrfache Nennungen, egal welcher meiner großartigen :roll: Eigenschaften, angeht; ich habe mich sehr bemüht, zwischen den einzelnen Teilen Leistungsbereitschaft, Leistungsbefähigung und Arbeitsweise zu unterscheiden, wobei mir http://www.arbeitszeugnis.de/images/Zeugnisstruktur.pdf und http://www.arbeitszeugnis.de/neuesuche/demo.php? Anleitung gegeben haben.
Allerdings: Auch wenn ich mich bemüht habe, solche Wiederholungen zu vermeiden, gibt es mir zu denken, dass du speziell die Eigenschaft nennst, die ich an mir ganz besonders gern hervorgehoben sähe.

Nun gut, ich werde mir wohl am besten nur ein einfaches Zeugnis schreiben. Vielleicht hätte ich die Bitte, einen Vorschlag einzureichen, nicht annehmen sollen? Aber offensichtlich nimmt diese Praxis ja zu - oder ist das das ultimative Mittel, jemandem ein schlechtes Zeugnis auf den Weg zu geben, indem man es ihn selbst schreiben lässt?

Praktikant in spe_

  • Gast
Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg
« Antwort #3 am: Oktober 23, 2006, 17:17:05 Nachmittag »
Und das wäre dann noch übrig:

"... gehörten die durchgehende Betreuung und disziplinarische Aufsicht über die Teilnehmer, insbesondere während der Laboreinheiten des Workshops, sowie die Vorbereitung und Durchführung des Freizeitprogramms.

Das Arbeitsverhältnis endete vertragsgemäß am XX.X.XXXX. Wir danken Herrn XXX für seine Mitarbeit und wünschen ihm auf dem weiteren Ausbildungs- und Lebensweg alles Gute."

Und es enthält keine wertende Aussage, gemäß konventionellem Umfang des einfachen Zeugnisses. Ich wollte da auch nicht gegen die Regeln verstoßen.

Gruß

Demel

  • Gast
Zeugnis f. Workshop - u. a. Formulierung für Arbeitserfolg
« Antwort #4 am: Oktober 24, 2006, 01:20:19 Vormittag »
Ich markier dir mal die Sätze zur Bereitschaft:

Herr XXX zeigte sich stets sehr engagiert und pflichtbewusst. Sein Einsatzwille war immer vorbildlich. Er stellte hohe Ausdauer und Belastbarkeit unter Beweis.
Seine Kenntnisse im Bereich der Laborsicherheit und der Kommunikation in englischer Sprache waren sehr gut.

Die ihm übertragenen Aufgaben führte er jederzeit selbstständig und zielgerichtet aus. Darüber hinaus begegnete er den unterschiedlichen Anforderungen seiner Tätigkeit mit Tatkraft und Eigeninitiative.

Auf mich klingt jeder Satz sehr pauschal. Bei Wikipedia hast du dir eine sehr seltsame Formulierung ausgesucht, die ja auch da schon als Ausnahme bewertet wird. Da stehen doch einige andere, die viel üblicher sind. Die jedenfalls steht so in keinem Fachbuch.

Ich würde das ganze eher als eine Art Projektreferenz formulieren. Es war ja kein Arbeitsverhältnis im eigentlichen Sinne. Bei arbeitszeugnis.de kannst du dir beim Schreiben helfen lassen, das ist ja doch ein kniffliger Fall. Ist natürlich gebührenpflichtig.


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