Autor Thema: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?  (Gelesen 5386 mal)

hans

  • Gast
Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« am: Januar 20, 2010, 20:15:11 Nachmittag »
Der Betriebsrat meinte ich hätte ein sehr gutes Zeugnis, ein Personalchef meinte es ist nicht gut und ein anderer es ist sehr schlecht!
->Ausbildung 1987-1990.
->Übernahme bis heute.
In seiner Funktion als Gruppenleiter ist Herr xxx mit folgenden Aufgaben vertraut:
-Durchführen von prozessbezobenen Dokumentation usw
Herr xxx verfügt über eine sehr große und beachtliche Berufserfahrung. Er kennt alle Produkte sowie deren Anwendungen und beherrscht die erforderlichen Herstell- und Prüfverfahren. Insbesondere nutzt er sein Wissen zur Unterschtützung von Vertrieb- und Technikgruppen.                           
An Seminaren und Weiterbildungsveranstalltungen nimmt Herr xxx stets erfolgreich teil und mit sehr großem Interesse aktiv teil.                      
Gerne bestätigen wir Herrn xxx, dass er sich in neuen Situationan aufgrund seiner sehr schnellen Auffassungsgabe stets sicher und sehr gut zurechtfindet.       
Er ist ein äußert motivierter sowie belastbarer Mitarbeiter, der die hohen Anforderungen seiner Position auch unter schwierigen Umständen und hohem Termindruck gut meistert.                                 
Darüber hinaus zeichnet sich Herr xxx stets durch einen sehr konzentrierten und effizienten Arbeitsstil aus.                            
Er zeigt jederzeit Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft            
Besonders möchten wir hervorheben, dass Herr xxx sich stets durch hervorragende Qualität seiner Arbeit hervortut.                        
Herr xxx verfügt innerhalb seiner Funktion als Gruppenleiter über gute Führungseigenschaften.                        
Er begeistert seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und führt sie jederzeit zu hohen Leistungen.                              
Die Leistungen von Herrn xxx finden stets unsere volle Anerkennung.      
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern ist immer ausgezeichnet.                                      
Das Arbeitsverhältnis endet in bestem beidseitigem Einvernehmen zum 30.06.2010.   Wir danken Herrn xxx für seine guten Leistungen und wünschen ihm für seine Zukunft beruflich und privat alles Gute und viel Erfolg   

hans

  • Gast
Re: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« Antwort #1 am: Januar 20, 2010, 20:18:13 Nachmittag »
Die Ursache war ein Vorgesetztenwechsel, welcher mich von Anfang an weg haben wollte und ein Mobbingattacke. Dieser Vorgesetzte sucht in den Krümeln und fand etwas, was aber eigentlich nur ein Formfehler war.

Maggy

  • Gast
Re: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« Antwort #2 am: Januar 23, 2010, 15:17:26 Nachmittag »
Ein Zeugnis nimmt ja wertend zu insgesamt sieben Einzelaspekten Stellung (Engagement, Fähigkeiten, Wissen, Arbeitsweise, allgemeiner Erfolg, Erfolgsbeispiele, Führung unterstellter Mitarbeiter) und fasst diese dann zu einer Gesamtnote zusammen. Dann folgen noch das Verhalten und der Schulssteil. Es ist immer eine etwas undankbare Aufgabe, in einem Forumbeitrag auf alle Details einzugehen, siehe auch die entsprechenden Hinweise oben. Für so was sollte man eher auf einen professionellen Zeugnistest zurückgreifen (bei arbeitszeugnis.de für 19 euro zu haben). Ich wills trotzdem mal versuchen (ohne Gewähr).   
Soweit ich sehe wird bis auf die Erfolgsbeispiele alles genannt, sogar mit teilweise sehr guter Note. Einge Ausdrücke sind etwas seltsam, z.B. "durch hervorragende Qualität seiner Arbeit hervortut". Das klingt nach Selbstüberschätzung oder Arroganz. Die Floskel mit der Anerkennung ist ein besonders heikler Fall, denn die Aussage wird oft falsch verstanden.

Muss meinen Beitrag teilen, habe die maxinale Zeichenlänge üebrschritten

Maggy

  • Gast
Re: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« Antwort #3 am: Januar 23, 2010, 15:18:02 Nachmittag »

Zum Vergleich:

Gesamtnote 1
...stets zur vollsten Zufriedenheit
... stets unsere volle Anerkennung gefunden

Gesamtnote 2
...stets zur vollen Zufriedenheit
... unsere volle Anerkennung gefunden

Gesamtnote 3
...zur vollen Zufriedenheit
(in der Note 3 nicht vorhanden)

Wer mit der sehr seltenen Variante der "Anerkennung" nicht vertraut ist, wird die Formulierung "stets volle Anerkennung gefunden" also instinktiv als "Gesamtnote gut" einstufen, obwohlö die laut Autor der Note 1 entsprechen sollte. Was auch noch auffällt sind einige kleine KLücken, zB dass das Bedauern fehlt oder das wichtige "weiterhin" vor "viel Erfolg". Außerdem wird nur für die "guten Leistungen" gedankt, das ist dann am Schluss plötzlch nur noch Note 3. Insgesamt denke ich sollte ein glaubwürdiges Zeugnis bei einer so langen Zeit ausführlicher und ausgeglichener sein. 


hans

  • Gast
Re: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« Antwort #4 am: Januar 23, 2010, 18:38:40 Nachmittag »
Erst mal vielen Dank!
Diese Widersprüche im letzten Satz sind meines erachten  ganz schlecht, machen alles gute von vorher wieder schlecht und sind absolut unprofessionelle.
So etwas von einer Weltfirma.
Was ich auch nicht so gut Bewerten kann ist folgender Satz:  Er zeigt jederzeit Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft  -> Note 3 ?
Ich würde mal sagen, wenn dieser jetzt angesprochene Satz (oder ist das schon eine gute Bewertung?) und der letzte Satz in….  „sehr gute Leistungen… weiterhin viel Erfolg.“ geändert werden würde, währe das Zeugnis akzeptabel, oder?

Maggy

  • Gast
Re: Nach Vorgesetztenwechel wurde ein schlechtes Zeugnis ausgestellt-oder?
« Antwort #5 am: Januar 24, 2010, 14:36:50 Nachmittag »
Zitat
Was ich auch nicht so gut Bewerten kann ist folgender Satz:  Er zeigt jederzeit Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft  -> Note 3 ?
Nein, das ist eher Note 2.

Zitat
Ich würde mal sagen, wenn ...  der letzte Satz in….  „sehr gute Leistungen… weiterhin viel Erfolg.“ geändert werden würde, währe das Zeugnis akzeptabel, oder?
Für einen Gruppenleiter mit 20 Jahren Beschäftiung ist das Zeugnis erstaunlich wortkarg, das merkt man insbesondere auch an der Beschreibung des Arbeitserfolges, die bloß aus einem Halbsatz besteht statt aus einem ganzen Abschnitt. Sicher kann man mehr sagen als nur pauschal "stets durch hervorragende Qualität seiner Arbeit". Bei www.arbeitszeugnis.de/ueberarbeitung.php kannst du das Zeugnis auf Wunsch ausführlicher ausarbeiten lassen. 



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