Autor Thema: Widersprüchliche Burteilung im Zwischenzeugnis?  (Gelesen 3191 mal)

Berater_Bln

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Widersprüchliche Burteilung im Zwischenzeugnis?
« am: April 24, 2006, 18:14:37 Nachmittag »
Hallo,

ich habe heute mein Zwischenzeugnis erhalten und weiß nicht genau, welche Note ich letztlich erhalten habe, da die Leistungsbeurteilung "stets zu unserer vollen Zufriedenheit und stets zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden" nicht 100%ig mit der Schlussformel "wir danken Herrn XY für seine stets sehr guten Leistungen" übereinstimmt.  

Nachfolgend die gesamte Beurteilung mit der Bitte um eine Einschätzung, welche Benotung letztlich überwiegt (Leistungsbeurteilung oder Schlussformel?) und ob ich eventuell eine Chance habe, die Angleichung der Leistungsbeurteilung an die Schlussformel zu verlangen.

"Durch seine ausgeprägte Beratungskompetenz beherrscht Herr XY seine Aufgabenfelder sehr sicher und in hohem Maße selbstständig und souverän. Seine umfassenden und fachübergreifenden Kenntnisse führen dazu, dass er sich in neuen Situationen stets sicher zurechtfindet und in jederzeit in der Lage ist, neue Lösungswege zu beschreiten.

XY zeichnet sich bei der Lösung seiner Aufgaben stets durch Sachorientierung, hohe soziale Kompetenz und ein außerordentlich sympathisches persönliches Auftreten aus. Er findet daher bei Kunden, Geschäftsführern, Partnern und Kollegen gleichermaßen große Anerkennung. Er identifiziert sich in hohem Maße mit seiner Tätigkeit und arbeitet stets zuverlässig und mit großem Verantwortungsbewusstsein. Seine Arbeitsweise ist stets sehr ausdauernd und gewissenhaft.

Wir kennen XY als einen loyalen und gleichzeitig eigenständig agierenden Mitarbeiter, der die ihm übertragenen Aufgagen stets zu unserer vollen Zufriedenheit und zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden erfüllt.

Herr XY erhält dieses Zwischenzeugnis auf eigenen Wunsch.

Wir danken Herrn XY für seine stets sehr guten Leistungen und freuen uns weiterhin auf eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit."

Vielen Dank aus Berlin
Berater_Bln

Klaus Schiller

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Widersprüchliche Burteilung im Zwischenzeugnis?
« Antwort #1 am: April 25, 2006, 16:40:38 Nachmittag »
Der Text enthält eine Reihe von Auffälligkeiten. So fehlen komplett dynamische Attribute (engagiert, motiviert). Ungewöhnlich ist auch, dass Leistungs- und Verhaltensangaben vermischt werden ("XY zeichnet sich bei der Lösung seiner Aufgaben stets durch Sachorientierung, hohe soziale Kompetenz und ein außerordentlich sympathisches persönliches Auftreten aus"). Üblicherweise sind Leistungs-und Verhaltensbewertungen strikt voneinander getrennt. Die Formulierung "stets zu unserer vollen Zufriedenheit" entspricht der Gesamtnote 2, die Ergänzung "und zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden" nur der Note 3 (zum Vergleich: "Mit seinen Leistungen waren unsere Kunden und wir stets voll zufrieden", Note 2).  
Die Aussage "danken ihm für seine stets sehr guten Leistungen" passt nicht zu den übrigen eher guten als sehr guten Aussagen.  

Eine angemessene Würdigung überdurchschnittlicher Leistungen sollte insgesamt individueller ausfallen und insbesondere auch konkrete Erfolge nennen. Aber ganz ohne Kenntnis des Berufes, der konkreten Aufgaben und der sonstigen wertenden Aussagen lassen sich Zeugnisaussagen leider generell nicht zuverlässig bewerten. Jede Stelle hat andere Anforderungen, auf die im Zeugnis auch eingegangen werden muss. Entscheidend ist also der Gesamteindruck.
Klaus Schiller, arbeitszeugnis.de
Personalmanagement Service GmbH
schiller@arbeitszeugnis.de

- Alle Angaben ohne Gewähr -


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