Nun haben Sie mir mein Arbeitszeugnis zugeschickt (auf das man als Freiberufler ja eigentlich rechtlich keinen Anspruch hat, es aber natürlich dennoch braucht).
Eigentlich haben auch freie Mitarberiter einen Zeugnisanspruch, siehe
http://www.arbeitszeugnis.de/faq.php?faqmod=1&katid=11 (3. Frage)
Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei. Klienten und Externen gegenüber trat sie zuvorkommend auf.
Die Unterteilung in (unterstellte) Mitarbeiter und (gleichrangige) Kollegen macht nur bei Führungskräften Sinn. Wichtig ist hier, dass die Vorgesetzten nicht an erster Stelle stehen, was bedeuten kann, dass das Verhalten ihnen gegenüber nicht gut war. Mit einem "einwandfrei" entspricht diese Verhaltenbewertung der Note 3-4.
Das ist anders, als alle anderen Zeugnisse, die ich habe. Ich habe sonst immer tolle Noten (stets zu unserer vollsten oder vollen Zufriedenheit).
Gibt es diese wichtige Aussage, die die Gesamtnote vergibt, in diesem Zeugnis nicht? Und wird auch zum Fachwissen, zu Fähigkeiten, zum Arbeitserfolg usw. nichts gesagt? Das wären dann große Lücken, die man auch als "beredtes Schweigen" deuten kann (nicht der Rede wert). Dann sollte man den Arbeitgeber um eine Ergänzung bitten.
Es beginnt mit einem Satz von wann bis wann ich dort tätig war. Dann folgt ein ganzer Absatz über die Firma, wie viele Standorte sie haben und was genau die Firma macht. Das liest sich wie Werbung. Ich habe so etwas in einem Zeugnis noch nie gelesen!
Solche eine Unternehmensbeschreibugn kann sinnvoll sein, um das Umfeld, in dem du tätig warst, einschätzen zu können. Aber es sollte kein Werbestil sein.
Bei arbeitszeugnis.de kann man den Zeugnistest mit Formulierungsvorschlägen beantragen, der sagt einem im Detail, was fehlt und wie das formuilert sein müsste.